Chronik
44 Jahre "Große Garde"



 



















Die Geschichte der „Großen Garde“ von Feucht-fröhlich begann mit ihrer Gründung im Jahr 1974. Obwohl es nie ein Prinzenpaar der Feuchter Faschingsgesellschaft gab, erhielt die Gruppierung zunächst den Namen Prinzengarde. Im Laufe der Zeit änderte sich der Name allerdings zuerst in Senioren-, später Aktiven- und schließlich, vor sechs Jahren, in Zeidlergarde. In diesem Jahr feiert die „Große Garde“ ihr 44-jähriges Bestehen.

Der erste Präsident der Gesellschaft Franz „Mecki“ Binder hatte die Idee zur Gründung einer Garde und startete daher bereits im ersten vierseitigen Gründungs-„Heft“ einen Aufruf: „Bereits heute können sich junge schlanke Damen für die Feuchter Prinzengarde vormerken lassen. 12 Mädchen meldeten sich und die erste Tanzgruppierung von Feucht-fröhlich nahm 1974 das Training für einen Marschtanz auf.

Für ihren ersten Auftritt in der Session 1974/75 wurden die Marschtanzkostüme, wie auch in späteren Jahren, von Georg „Leppi“ Singer geschneidert. Edda Nowak fertigte die passenden Hüte dazu an und Franz „Mecki“ Binder besorgte die Tanzstiefel in einem Nürnberger Schuhgeschäft. Es handelte sich hierbei jedoch um einen Sonderposten von Winterstiefeln, die erst in der Session 1978/79 gegen richtige Tanzstiefel ausgetauscht wurden.

Einige Jahre später erweiterte sich das tänzerische Programm der Garde um einen Schautanz. Präsentiert wurden zunächst u. a. der Seppel-Tanz, Harlekins und ein Stepptanz. Unter Titeln wie „Blumen im All“, „Mit der Rakete um die Welt“, „Remmidemmi im Saloon“, „Ein ausgeflipptes Bienenvolk“, „Tsugi Hagi Kungfu-Schule“, „Hüttenzauber“, „Eine verrückte Kaffeefahrt“, „The Power of Orient Nights“, „Bella Italia“, „Let’s Dance“, „Ein Löwe rockt Grease“, „Die Abnehmfarm - weniger ist mehr“, „Mozart go’s modern“ und zuletzt „Ein Palast für Caesar“ wurden in den folgenden Jahren die verschiedensten Themen aufgegriffen und vertanzt.

Von Beginn an galt die Garde als Aushängeschild des Vereins, deren Darbietungen bei den eigenen Veranstaltungen stets zu den Höhepunkten zählen. Daneben sind auch Gastauftritte bei diversen befreundeten Gesellschaften wie insbesondere dem Karneval Club Alach, der Fasenachtsgilde Giemaul in Heidingsfeld und der Karnevalsgesellschaft West Karlsruhe ein fester Bestandteil jeder Session.
Auch bei den Braunschweiger Karnevalsfreunden trat die Garde bereits auf, wohin sie zu ihrer großen Überraschung auf Schienen mit dem Rheingold-Salonwagen gebracht wurde.

Zudem gab es in den 80er und 90er Jahren noch viele Faschingsbälle in der Region, die die Garde immer wieder gerne als Rahmenprogramm buchten. Über viele Jahre hinweg zeigte sie ihre Tänze regelmäßig bei den Bällen der Gastronomen in der Karl Diehl Halle in Röthenbach, der Bäcker in Nürnberg, der SPD im Sportpark in Altdorf und dem Rotkreuzball in der Altdorfer Stadthalle, beim Blaulichtball in Hersbruck sowie im Reichelsdorfer Keller im Cafe Nobis in Schwabach.

Ein ganz besonderes und einmaliges Ereignis für die Gardemädels war die Reise über den großen Teich nach Kanada im Jahr 1985. Zur Finanzierung der Reisekosten der Tänzerinnen organisierten diese eigenständig verschiedenste Aktionen wie z. B. Wagenwäsche u. ä. Zudem wurden Spenden gesammelt und Franz „Mecki“ Binder ließ Bildkarten von der Garde anfertigen, die man nach den Auftritten für eine Mark erwerben konnte. Zwei Wochen verbrachte die Garde dann in Begleitung ihres Präsidenten sowie den damaligen Elferräten, die dafür allerdings in die eigene Tasche greifen mussten, in Kanada und zeigte dabei in sechs Städten ihre tänzerischen Leistungen.

Dass die Garde auch fernsehtauglich ist, bewies sie 1988 in der Fernsehsitzung „Fastnacht in Franken“ in Veitshöchheim. Mit 20 Tänzerinnen präsentierte sie dort live ihren Marschtanz.

Weitere Höhepunkte in der Geschichte der Garde waren u. a. die Beteiligung am Sturm der Bayerischen Vertretung in Berlin am 11.11.2005, sowie der Gastauftritt im Rahmen der 125-Jahrfeier der Mainzer Bohnebeitel am 23.01.2011. Auch die Prunksitzungen in der Partnergemeinde Leutschach in der Steiermark, die die FG Feucht-fröhlich seit 1987 in der Regel alle zwei Jahre ausrichtet, sind seit jeher ein besonderes Erlebnis für die Gardemädels.

Bereits einige Jahre nach ihrer Gründung begann die Gruppierung neben ihren regulären Auftritten auch an regionalen und überregionalen Freundschafts- wie auch BDK-Turnieren teilzunehmen. Vielfach wurden sie dabei mit einem Platz auf dem Siegertreppchen ausgezeichnet.
So brachten die Mädels u. a. mit dem Marschtanz 1984 sowie 1988 den mittelfränkischen Vizemeistertitel und in den Jahren 1985 sowie 1987 neben dem 3. Platz auf fränkischer Ebene auch den mittelfränkischen Meistertitel nach Feucht. Mit ihren Schautänzen wurden sie 1990, 1991, 1994, 1997 sowie 2002 ebenfalls mittelfränkischer Vizemeister und holten sich 1993 sowie in der Session 2000/01 mit dem „Hüttenzauber“ den Meistertitel von Mittelfranken. Zweimal qualifizierten sie sich dabei auch für die Deutsche Meisterschaft (Hannover und Neunkirchen) und mit dem Schautanz „Eine verrückte Kaffeefahrt“ im Jahr 2002 für die Süddeutsche Meisterschaft im karnevalistischen Tanzsport in Hof.

Die Gardemädels waren aber nicht nur tänzerisch unterwegs. In den Jahren 1988 bis 1990 präsentierten sie beispielsweise Mode von Feuchter und Altdorfer Firmen und waren von 2005 bis 2010 als Grid Girls bei der DTM am Norisring in Nürnberg tätig.

Besonders stolz ist der Verein, dass sich ehemalige wie auch aktive Tänzerinnen dieser Garde seit vielen Jahren schon ehrenamtlich als Trainerinnen für die Tanzausbildung der Jugend engagiert haben und dies auch weiterhin mit Freude tun.