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50 Jahre Wie es an Geburtstagen üblich
ist, blicken wir heute auf die vergangenen 50Jahre zurück, auf
die Geburt, auf die ersten Gehversuche, auf die Weiterentwicklung bis
schließlich hin zur Selbständigkeit,
auch auf einige Krankheiten und die Erfolge dieser 44-jährigen Vereinsgeschichte.
Der Gründungs-lnitiator Franz (Mecki) Binder zog im Mai 1970 von Eibach nach Feucht. Als Neubürger stellte der Eibanesen-Aktive sehr schnell fest, dass Feucht eine karnevalistische Diaspora ist - damit wäre ein Unternehmen „Vereinsgründung in Sachen Fasching“ durchaus mit der Entdeckung Amerikas durch Columbus gleichzustellen. Niemand gab in Feucht einer Faschingsgesellschaft eine Chance. Damit wollte sich Mecki Binder nicht abfinden und er veranstaltete auf eigenes Risiko und in eigener Regie am 24. Februar 1973 im katholischen Jugendheim unter Mitwirkung der Eibanesen, AK 04 Nürnberg und Dresdensia Nürnberg einen Faschingsball, welcher zu einem Bombenerfolg wurde. Somit war für Mecki Binder die Gründung einer Faschingsgesellschaft beschlossene Sache. Am 2. November 1973 konnte man im Feuchter ,,Boten" lesen: „Feuchter Fasching wird ernst - Interessenten können sich sofort melden." Sechs Tage später, am 8.11.1973, berichtete „Der Bote“: „Narren blasen zum Sammeln... am Sonntag, 11.11.1973, wird um 11.11 Uhr die FG Feucht-fröhlich gegründet, nachdem der Vereinsname bereits vorher festgelegt wurde." Ein Feuchter Bürger, Harald Ludwig, schrieb: In seiner ersten offiziellen Ansprache stellte Mecki Binder fest: „Feucht hat zwar eine Vielzahl gut geführter Vereine..., musste aber bisher in der fünften Jahreszeit auf den wichtigsten verzichten, nämlich auf eine Faschingsgesellschaft..., aber das ist ab heute anders!" Dann ging man zielstrebig ans Werk: 10.Februar 1974: Kinderfaschingsball im kath. Jugendheim (ausverkauft)
Viele Rathaus-Stürme folgten. Sie sind bis heute nicht nur bei
der Bürgerschaft in Feucht, im Landkreis Nürnberger Land, sondern
auch im ganzen Frankenland positiv im Gespräch. Die Medien - auch überregional
- berichteten umfangreich über unsere Marktgemeinde. Unmittelbar nach der Vereinsgründung wurden wir Mitglied bei der Dachorganisation der fränkischen Fastnacht, dem Fastnachtverband Franken e.V. und dem Festausschuss Nürnberger Fastnacht. 2002 gründeten wir für unsere tanzenden Gruppierungen eine Tanzsportabteilung und traten dem Landestanzsportverband, dem Deutschen Tanzsportverband, dem Bayerischen Landessportverband und Landesverband für karnevalistischen Tanzsport in Bayern bei. Seit 1977 inszenieren wir die Feuchter Straßenfastnacht, die heute noch besonders am Unsinnigen Donnerstag von unserer Hexengruppe belebt wird, und in den Jahre 1980 bis 1986 den Feuchter Kinderfaschingszug. Der Feuchter Kinderfaschingszug war im Großraum Nürnberg im Gespräch. Unsere karnevalistischen Freunde und einige Feuchter Vereine unterstützten uns großartig. Wir führten auch Prunksitzungen in Winkelhaid und Röthenbach St. Wolfgang durch. Seit dem Jahr 2000 ist unsere Benefiz-Prunksitzung zu Gunsten der Lebenshilfe in der Stadthalle in Röthenbach ein Programmpunkt in unserem Terminplan. Kontakte und freundschaftliche Begegnungen erfolgten mit Gesellschaften
aus Braunschweig - seit 1982 Karlstadt, Würzburg, Veitshöchheim,
Bad Windsheim, Tauberbischofsheim, Heidingsfeld etc. Nach der Grenzöffnung gastierten wir in Molbitz/Neustadt (Orla)
und in Alach/Erfurt. Feucht-fröhlich hat die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt und von Anfang an voll auf Jugendarbeit gesetzt. Rund 120 Jugendliche gehören derzeit dem Verein an und werden ehrenamtlich betreut, ausgebildet und eingekleidet. Dazu steht uns auch seit 1998 unser Näh- und Designer-Team zur Verfügung, welches mit flinken Nadeln phantasievolle Kostüme entstehen lässt. Seit der Session 74/75 bildet Feucht-fröhlich Tanzgarden aus. Die
erste Garde-Ausbilderin war Barbi Gömmel, es folgten die erfolgreichen
Trainerinnen Erni Koydl, Petra Hasselt, Jutta Horschke, Beatrice Budweg
und andere. Die Freude ist in Feucht immer riesig, wenn unsere Garden bei regionalen und überregionalen Turnieren großartig abgeschnitten haben und auch Titel nach Feucht holte. Zweimal qualifizierte sich die Große Garde für die deutsche Meisterschaft (Hannover und Neunkirchen). Unser erstes Feuchter Tanzmariechen, Jutta Staudigl, war bei der deutschen Meisterschaft in Münster dabei. Danach folgte Petra Eberl, unsere mehrfache fränkische Meisterin. Sie qualifizierte sich gleich viermal für die deutsche Meisterschaft. Mittelfränkische Meistertitel im Schautanz folgten und 2003 qualifizierte
sich die Aktivengarde ebenfalls im Schautanz für die Süddeutschen
Meisterschaften. Für die Feuchter Bürger wurden von Anfang an Veranstaltungen konzipiert, die großen Anklang fanden, zum Beispiel: Weinfeste, die berühmt-berüchtigten Schlachtfeste mit Meister Charlie, Modenschauen, das einmalige unvergessliche Fest ,,Jägersee in Flammen“, Eichenhainfest mit Feuerwerk, ein Südtiroler Weinfest im Schlossgarten, zahlreiche Silvesterbälle in der Reichswaldhalle und nicht zuletzt unsere Rosenmontags-Party, die sich zu einer der beliebtesten Veranstaltungen im Feuchter Fasching mauserte. Feucht-fröhlich war auch aktiv bei der Entwicklung des Feuchter Bürgerfestes dabei und ist heute der Verein mit dem größten Angebot auf diesem Fest. Viele Feste fanden in Feucht und Umgebung plötzlich ,,Nachahmer“, was uns zu weiteren Aktivitäten anspornte. Ausflugsfahrten in die Wachau, Harz und Heide, Floßfahrten auf der Isar, Ausflug ins Erzgebirge in unsere Partnergemeinde Crottendorf und nach Aue, ins Bavaria Filmgelände nach München, auf Sommerrodelbahnen, ins Altmühltal, Schifffahrten auf dem Main, unsere jährlichen Nachtwanderungen etc. erfreuen sich bei unseren Mitgliedern großer Beliebtheit. Am 11.11.2005 stürmten wir nicht nur das Feuchter Rathaus sondern auch die Bayerischen Landesvertretung in Berlin und waren dort Gast von Frau MdB Marlene Mortler. Die beiden Tage in Berlin werden uns und den Bayern in Berlin unvergesslich bleiben. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass wir von unserer Marktgemeinde
Feucht immer bestens unterstützt wurden; im Gegenzug standen auch
wir unserer Marktgemeinde für Aktionen gerne zur Verfügung.
Dabei wirken nicht nur unsere Jugendlichen, sondern auch unser Herrenballett mit, das sich in den letzten Jahren zu einer sehr aktiven Gruppe im und außerhalb des Faschings entwickelt hat und für zahlreiche Aktivitäten und Arbeiten im Verein stets zur Verfügung steht. Die ausgezeichnete Platzierung bei den Deutschen Meisterschaften der Herren im September 2006 spricht für diese Gruppe. Nicht unerwähnt sollte die weit über Franken hinaus bekannte Verleihung des Feuchter „Schlitzohr-Ordens“ in den Jahren 1980 bis 1992 bleiben, die u.a. an Max Merkel, Elmar Gunsch, Gerd Fischer und das Antenne Bayern-Team verliehen wurden. Es war nicht immer einfach, zum Nulltarif Persönlichkeiten zu unseren Prunksitzungen zu bekommen, welche dann auch noch auf der Bühne als ,,Schlitzohr“ abgestempelt wurden! Heute gibt es leider keine ,,Schlitzohren“ mehr, zumindest in Feucht. Dass auf eine gewisse Beständigkeit bei Feucht-fröhlich immer großer Wert gelegt wurde, können Sie der Feststellung entnehmen, dass es in 50 Jahren nur sechs Präsidenten gab: 18 Jahre Franz (Mecki) Binder - unser leider heuer (2023) verstorbener Ehrenpräsident, 5 Jahre Bert Forsbach, 6 Jahre Jürgen Gronert, 10 Jahre Werner Zobel - heute Ehrenpräsident, 4 Jahre Markus Frank und seit 2017 Pascal Czerwek. Es gab bisher auch nur sechs erste Vorstände: Franz (Mecki) Binder mit 16 Jahren, Erwin Peter mit 21 Jahren, Erwin Wenzel mit 4 Jahren, Oliver Siegel mit 6 Jahren und René Lange mit 2 Jahren Amtszeit. Seit 2022 ist mit Bruni Paschke der 6. Vorstand im Amt. Wenn das nicht für Kontinuität spricht! Gestatten Sie abschließend noch folgende Feststellung:
könnte der Verein nicht auf 50 Jahre FG Feucht-fröhlich e. V. zurückblicken.
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